Konrad Sommer

(1915-2012)

Besprechungen einzelner Zeichnungen

des Landschaftsmalers Konrad Sommer


Bei den Besprechungen werden Zeichnungen verschiedener Technik und Thematik auf ihren Gehalt untersucht, um so die Hauptthemen Konrad Sommers zu veranschaulichen. In der chronologischen Abfolge kann man ebenfalls die Entwicklung verfolgen, wie sich der Künstler von einem detailnaturalistischen Beobachter hin zu einem Darsteller wandelte, der das Naturchaos in Chiffren wiedergab und durch Reduktion die Landschaft abstrahierte. Bereits in den fünfziger Jahren weisen die Zeichnungen eine eigene Handschrift auf, in dem bestimmte Elemente der Landschaft durch rhizomartige Geflechte wiedergeben werden. Die teils gewebeartigen Anordnungen bringen die Abhängigkeit und Aufeinanderbezogenheit aller landschaftlichen Elemente metaphorisch zum Ausdruck. Natur erscheint in ihrem Zusammenspiel von geologischen Formationen und Vegetation für einen Betrachter oft chaotisch. Einerseits strukturiert Sommer dieses Chaos, und macht es damit anschaubar. Anderseits korrespondieren seine teils ungeordnet wirkenden Striche, Schraffuren und deren Zusammenballungen mit dem überwältigenden, eigentlich nicht darstellbaren Chaos des Lebens. Sommer erweist sich als Experimentator, der sehr frei über verschiedenste zeichnerische Mittel verfügte. Diesen Experimenten in den Blättern nachzuspüren, gewährt dem Betrachter eine Fülle von Entdeckungen, zumal das zeichnerische Lebenswerk reich an unterschiedlichen Ansätzen ist.